„Diagnostik und Förderung in fünften Klassen“
– ein Projekt zur Unterstützung inklusiver Beschulung in den weiterführenden Schulen mit wissenschaftlicher Begleitung durch die Justus-Liebig-Universität Gießen
Aufgrund der bereits seit mehreren Jahren praktizierten Arbeit des Beratungs- und Förderzentrums war in allen Einzugsschulen vor allem im Grundschulbereich eine gute Basis für die Förderung der zunehmenden Anzahl von Schülerinnen und Schülern mit Behinderung im inklusiven Unterricht der allgemeinen Schule gelegt. Vor besonderen Herausforderungen standen jedoch die weiterführenden Schulen, die vor allem in den 5. Klassen verstärkt Kinder mit weiter bestehendem Anspruch auf sonderpädagogische Förderung aus der Förderschule bzw. im Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule aufnehmen mussten.
Hier setzte das Projekt an!
Ziel des Projektes war es, auf der Grundlage diagnostischer Erkenntnisse Maßnahmen zur präventiven Lernförderung durch inklusive Lehr- und Lernmaterialien in den 5. Klassen, aber auch geeignete Lernformen für die Kinder mit Anspruch auf sonderpädagogische Förderung zu erproben. Dabei wurden zu Beginn des Schuljahres (seit 14/15) in allen 5. Klassen des Einzugsbereiches (außer Gymnasium und Gymnasialzweig) Klassentestungen in den Bereichen Mathematik, Lesen und Rechtschreibung durchgeführt. Mit Hilfe der Ergebnisse wurden die Kinder ausgewählt, die zusätzlich zum regulären Unterricht Unterstützung benötigen. Alle Schülerinnen und Schüler, die in den Tests einen Prozentrang ≤ 15 erreicht hatten, wurden in die Förderung aufgenommen.
Diese Förderung erfolgte möglichst durch Differenzierung im Unterricht oder auch durch begleitende Maßnahmen:
- Kleingruppenförderung durch Herausnahme aus der Klasse,
- Erstellen individueller Wochenpläne (Arbeitsmappen) in den Hauptfächern oder
- Einsatz von Laptops zur individuellen Förderung.
Es gilt somit möglichst die vorhandenen bzw. die neu auftretenden Lernlücken zu schließen. rBFZ-Lehrkräfte verstehen sich somit als „Lernbegleiter“. Um dies zu optimieren, wurde in den Kooperationsgesprächen mit den Schulleitungen in einem ersten Schritt auf folgende Forderungen und erste Maßnahmen zum Einsatz gezielter Fördermaßnahmen hingewirkt:
- In jedem Jahrgang jeweils 1-2 Stunden Deutsch und Mathe alle Klassen auf Band zu legen, um jahrgangsübergreifend gezielte Förderung im oberen und unteren Leistungsbereich (rBFZ) umsetzen zu können.
- Deutliche Reduzierung des Bildungsplans der Hauptschule für IB-Schüler
- Einsatz von Lehrbüchern für Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen
- Elterninformation und –beratung
- Erstellung individueller Fördermappen
- Einsatz von Förderprogrammen: Oriolus, ELFE 1-6, Lernwerkstatt, Budenberg
- Gezielter Einsatz von Laptops für Kinder mit Förderbedarf Lernen und geistige Entwicklung.
Förderschulrektor Gottlieb Burk
Prof. Dr. Michaela Greisbach